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01.06.2014

 

".... Im nicht minder brillanten Instrumentalensemble speziell ausgezeichnet haben sich die Bläser, allen voran Ute Hartwich an der Barocktrompete. (Die Konstellation hat uns neugierig gemacht. In Tat und Wahrheit war gut die Hälfte der Besetzung des Konzertes ‒ die Streicherabteilung, nicht aber der Konzertmeister ‒ Personal des KOB; der Rest, fast alle Bläser und die Basso-continuo-Abteilung, waren zugezogene Spezialisten. Das ist symptomatisch für moderne Markenführung im Orchestergeschäft und schmälert die Verdienste des KOB selbstverständlich nicht).

 

 

Entscheidend mitverantwortet haben dürfte den Erfolg der Dirigent Ottavio Dantone. Der musikalische Leiter der Accademia Bizantina in Ravenna steht für eine junge Generation von Barockspezialisten, die über exzellente Kenntnisse der Interpretationskunst der Zeit verfügen, ohne dem missioniarischen Furor früherer Alte-Musik-Pioniere zu verfallen. Vielmehr gelingt es ihnen, in der Musik Händels und seiner Wiedergabe das zeitlos Gültige des Ausdrucks herauszuarbeiten (Adepten wie der Barockopern-Kennerin, -Propagandistin und Schriftstellerin Donna Leon dürfte das gefallen): eine zweifelssohne aristokratische Geschmackskultur, transformiert in heutige Formen der gehobenen, aber demokratisierten Lebensart. ..."